Diese Phasen der Unsicherheit

unsicherheitAlles ist super, alles ist schön. Kinder sind eine wahre Bereicherung im Leben. Eigentlich immer und ich möchte den Minihelden niemals missen.

Aber es gibt so Zeiten, da steht man morgens auf und dem Mantra “Es ist nur eine Phase, es ist nur eine Phase” und geht mit dem selben Spruch auf den Lippen abends ins Bett. Ich möchte eigentlich nicht unbedingt nochmal Kind sein, ganz ehrlich. Kind sein, das ist mit Sicherheit eine unglaublich schwere Sache. Ich glaube, ich habe schon öfter darüber gesprochen. Sind wir doch mal ehrlich: Ein Kind muss ständig Neues lernen, bekommt ständig neue Regeln und Verbote auferlegt, vor allem, wenn es mal wieder in irgendeiner Sache selbständiger geworden ist. Es muss so vieles verstehen und nachvollziehen können und ständig verändert sich etwas. Sie wachsen, es entwickelt sich wieder etwas an ihm weiter, die Welt sieht ständig anders aus und Erfahrungen und Erlebnisse wollen verarbeitet werden. Als Erwachsener fällt es uns ja schon oft nicht leicht auf Veränderungen einzugehen, aber überlegt Euch mal, wie das für ein kleines Kind sein muss. Wie schnell sie alles Mögliche aus dem Ungleichgewicht bringen kann… Nein, so klein möchte ich ehrlich nicht mehr sein.

Alles, was wir in solchen Zeiten für sie tun können, ist sie zu stützen, ihnen Sicherheit zu geben und ihnen dabei zu helfen die Welt ein bisschen besser zu verstehen. Das ist manchmal gar nicht so einfach, denn die Unausgeglichenheit des Kindes wirkt sich schnell auf uns aus und auch wir geraten in ein Ungleichgewicht, sind vielleicht schneller reizbar und sagen viel zu oft “Nein” als gut ist. Ich habe oft Angst davor, was passieren kann, wenn der Miniheld jetzt Dinge neu austestet und muss ständig aufpassen, dass ich ihn in seiner Entwicklung nicht ausbremse.

Aber was mir am schwersten fällt ist oft zu verstehen, was da jetzt in ihm vorgehen muss. Warum macht ihm jetzt etwas Angst, was doch überhaupt nicht beängstigend ist. Was geht in ihm vor, dass er sich jetzt plötzlich auf eine Situation nicht einlassen möchte und was ist passiert, dass etwas, was vorher ok war nun Tränen hervorlockt. Und die Antworten, die man dann meist vom Kind bekommt, ergeben für uns Erwachsene selten Sinn. Es ist so schwer dem Kind in solchen Situationen gerecht zu werden und schafft zumindest bei mir auch oft ein großes Gefühl von Unsicherheit.

Aber wisst Ihr was. Es sind tatsächlich nur Phasen. Das merke ich immer wieder. Wenn wir mittendrin stecken, denke ich oft, dass es niemals Enden wird und frage mich, was ich noch alles tun kann, um es für alle Beteilligten besser zu machen, gehe manchmal abends ins Bett und bin schlicht weg ratlos…bis man plötzlich merkt, dass es überstanden ist. Das Kind wirkt wieder viel ausgeglichener und man selber ist wieder entspannter. Ich merke es selten sofort…es kommt eher schleichend und dann macht es auf einmal Klick und ich denke “Hey, die letzten Tage waren echt unkompliziert, wann ist das denn passiert”. Die Erfahrung hat gezeigt, mit etwas Durchhaltevermögen, Liebe und Halt schafft man alles und ist am Ende wieder ein Stück gefestigter als vorher…

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6 Kommentare

  1. Äh ja, der Große hat jetzt angefangen wegen jedem Sch#&@/#* zu jammern. Er wollte noch länger bleiben, ich bin zu spät gekommen, er will lieber laufen, er will doch nicht laufen, er will im Kindersitz sitzen, der ist aber zu kalt, also doch in den Anhänger, aber nein, er wollte ja Laufrad fahren…
    Also manchmal bin ich echt erstaunt, was man alles gleichzeitig wollen kann und vor allem, wie oft man in einer halben Minute seine Meinung ändern kann. Wahnsinn. Und wahnsinnig anstrengend – vor allem wenn das zweite Kind nochmal ganz andere Sachen möchte und plötzlich Wutanfälle vom anderen Stern bekommt. Drei Kreuze, wenn sie reden kann! *seufz*
    Und weil ja so Phasen in der Regel immer Vorboten für Veränderungen sind, freue ich mich einfach jetz schon auf ihre ersten richtigen Gehversuche …

    1. Ja, die Phase kommt mir mehr als bekannt vor, nur dass mir noch der Faktor Geschwisterkind fehlt, aber ähnliches habe ich auch schon von anderen Müttern gehört, so dass ich in manchen Momenten echt froh bin nur einen “Quälgeist” zu haben *lach*

  2. nd diese Phasen ziehen sich eigentlich durch das ganze Leben – nur im erwachsenenalter nicht so schnell aufeinader folgend wie bei Kinder :)

    1. Ich würde nicht unbedingt sagen, dass sie langsamer aufeinander Folgen, wir nehmen sie wohl eher anders wahr als bei Kindern…

  3. Hach ja… Ich mag das… irgendwie…

    1. Du sagst es…irgendwie ^^

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