Man muss mich erst schätzen lernen…

Als ich neulich bei Anna ihren Beitrag zu Thema “ruhig und verschlossen” las, wo sie schilderte, wie schwer es ihr immer fällt auf neue Situationen offen zuzugehen und aus ihrem Schneckenhaus zu kommen, da fühlte ich mich an mich selber erinnert. Spontan musste ich an einen Eintrag in mein Abschluss-Jahrbuch der Ausbildung denken, den eine Freundin aus diesen Zeiten dort hinterlassen hatte…

“Naja Sari, wir kennen uns ja schon ein Jahr länger und doch habe ich deine Person erst später schätzen gelernt. Viele langweilige Stunden hast du interessanter gestaltet. Ich bin sehr glücklich, dass ich dich kennen lernen durfte und ich bin mächtig stolz auf dich! […]”

Diese Freundin war eine starke, offene und lustige Persönlichkeit und ich war immer wieder von ihrem Ehrgeiz sehr beeindruckt. Nicht selten habe ich gedacht, dass man sich von ihr eine Scheibe abschneiden sollte. Und dennoch, wir waren so verschieden. Wie bei Anna standen in meinen Zeugnissen immer hinweise darauf, dass ich mehr aus mir hinausgehen sollte, öfter mal den Mund aufmachen sollte, denn alles andere war gut. Ich war nur einfach still. Das hat es auch nicht unbedingt immer einfacher gemacht Kontakte zu knüpfen. Die Menschen mussten Geduld mit mir haben. (Fragt mal Maru, die war auch sehr hartnäckig *lach* ) Wer mich erst kennen lernte, der hielt mich für nett, aber verschlossen und oft auch ein bisschen griesgrämig, weil ich meist sehr ernst und manchmal sogar kritisch böse schaute, dabei war ich nur konzentriert und aufmerksam *lach* Wer aber lange genug durchgehalten hatte, der durfte dann auch eine andere Seite von mir kennen lernen. Das Lachen, die vielen Geschichten, die Zuverlässigkeit und Treue in einer Freundschaft, Ehrlichkeit und Spaß. Und Offenheit gegenüber den Menschen, denen ich vertraue.

Inzwischen habe ich durch die Ausbildung, den Helden, diversen Bekanntschaften und durch das Internet gelernt offener auf mein Umfeld zuzugehen und den Menschen einen kurzen Blick auf das zu gewähren, was sie erwarten können, wenn sie durchhalten. Aber wie die Freundin oben so schön schrieb: Man lernt meine Freundschaft oft erst später schätzen, wenn man mich dann wirklich kennen gelernt hat!

wertschatzung

Danke und einen lieben Gruß mal an all jene, die ich heute Freunde nenne, die die Energie aufgebracht haben und mich besser kennen lernen wollten. Und allen anderen: Viel Glück *lach* Aber ich kann Euch sagen, oft lohnt es sich hinter die Türen der Verschlossenen zu schauen, denn meist verstecken sich da echt treue und liebevolle Seelen…

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10 Kommentare

  1. Ich hatte Glück, ich darf dich immer wieder ein Stückchen näher kennenlernen, hab das aber gar nie als mühsam empfunden *hug*

    1. War es bei Dir auch nicht ^^

  2. Ichempfinde es durchaus als angenehm, nicht so eine Plappertasche zu sein.
    Früher war ich auch eher verschlossen und man mußte bei mir genau hinschauen, ob ich über dem Gespräch nicht eingeschlafen oder geistig sonst wo war. Erstr viel später bin ich so ungezwungen geworden, wie Du mich auch kennst.
    Allerdings kann ich auch heute noch sehr ruhig werden, wenn mir die Menschen nicht angenehm sind, die ich um mich herum habe.

    1. Ich bin auch plapperiger als früher *lach* Aber oft überspielt es nur meine Nervösität am Anfang ^^

  3. Tja, was soll ich dazu sagen, außer: kenne ich :-)) Ich platze jetzt auch nicht gerade mit der Tür ins Haus und es braucht schon seine Zeit, bis man mich wirklich kennt und ich mich jemandem öffne.

    1. Es ist wie eine Art Schutzwall mit Guckloch, oder?

  4. das stimmt, die mühe wird oft belohnt :) ich habe auch das gefühl, die onlinewelt und das feedback von menschen die man gar nicht kennt, haben mir ein ganzes stück nach vorn geholfen.

    1. Schon komisch, dass die virtuelle Welt einem hilft in der realen etwas selbstbewusster zu werden, oder?

  5. Wow, ein schöner Beitrag. Danke für deine Offenheit in diesem Fall. Ich kenne selbst ein zwei Menschen, denen man die Zeit zum Kennenlernen geben musste. Aber es lohnt sich, sich die Zeit zu nehmen.
    liebe Grüße
    Roveena

    1. Das denke ich auch. Oft geschieht sowas ja nicht ohne Grund und oft liegen ein paar Scherben auf dem Weg, so dass es scheinbar einen Grund hat, dass wir euch den Weg so schwer machen, aber wie du sagst, es lohnt sich in der Regel ^^

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