Samenbomben von Josie Jeffery

Wie Ihr ja wisst, möchte ich dieses Jahr unserem Dschungel, auch gerne mal von Optimisten als Garten bezeichnet, an den Kragen gehen und der Held hat auch schon fleißig damit begonnen alles umzugraben, denn eigentlich wäre eine Bombe nötig, um das Ding ansehnlich zu bekommen. Leider ist das nicht erlaubt, also muss doch alles per Hand erledigt werden. Wir persönlich sind ja nicht so die Menschen, die auf einen perfekten Gartenkatalog-Garten herabblicken wollen, der täglicher intensiver Pflege bedarf und eigentlich nur schick aussehen soll. Wir lieben es praktisch und schlicht. Ein Mal alles Grün bitte und ein bisschen wild und nutzbar. So haben wir beschlossen, dass wir die Ränder bunt bepflanzen wollen und zwar frei nach dem Motto “Guerilla Gardening”. Habt Ihr schon einmal davon gehört? Eigentlich ist es eher eine Methode, die es uns erlaubt immer und überall die Welt ein bisschen grüner werden zu lassen. Zum Beispiel werden dafür gerne Garagen- oder Hausdächer mit Eimern, Töpfen und großen Säcken belagert und diese dann bepflanzt. So kann man auch mitten in der Stadt einen kleinen Garten sein eigen nennen. Nur dass wir diese “Technik” tatsächlich in einem Garten anwenden wollen *lach* .

Eine schöne Möglichkeit der wilden Bepflanzung mitten zwischen Natureinöde, Plattenbau und Großstadt-Flair ist das Samenbombing. In dem Buch “Samenbomben” von Josie Jeffery geht es um eben diese. Samenbomben sind kleine (oder auch große) Erdeklumpen in Kugelform, die mit all den Samen durchsetzt werden, die man gerne Pflanzen möchte. “Bomben” unter anderem deswegen, weil man sie so gut werfen kann :) . Denn mit einer Samenbombe kann man auch mal mitten in der Stadt, ganz im Geheimen, ein gutes Werk vollführen, mal eben schnell die fruchtbare Bombe über einen Zaun oder eine Mauer werfen und den Dingen ihren Lauf lassen.

Samenbomben sind kleine Kugeln aus Erde und Samen, die jeder selbst herstellen kann. An geeigneter Stelle platziert, bewirken sie ihr kleines Wunder und machen unsere Welt ein bisschen bunter.

In dem Buch findet man eine sehr ausführliche und anschauliche Erklärung dazu neben vielen schönen Bildern und Anleitungen für die verschiedensten Samenbomben. Besonders gut gefällt mir aber die Erklärung der verschiedenen Pflanzen, die man so einer Samenbombe zusetzen kann gepaart mit Beschreibungen und Erläuterungen, wozu sie nutzbar sind, was für eine Funktion sie haben können und mit welchen anderen Samen man sie gut kombinieren kann, so dass man die perfekte Mischung herstellen kann für den Ort, für den sie gerade gedacht sind.

Ich denke, dass dieses Buch uns bei der Bebombung unseres Gartendschungels ein ganzes Stück weiterbringen wird und uns zu waschechten Guerilla-Gärtnern machen könnte. Ich wäre ja schon froh, wenn wir überhaupt ein bisschen ein Händchen für das Gärtnern entwickeln würden. Mal abgesehen davon würde mir durchaus der eine oder andere Ort einfallen, den man mit ein paar Samenbomben verschönern könnte. Wie das Buch so schön sagt “Mit Samenbomben die Welt verändern”. Schaden würde es ihr in jedem Fall nicht.

Ein paar wichtige Infos am Rande:
Das Buch wurde mir von “Blogg Dein Buch” zur Verfügung gestellt und ist direkt hier bestellbar. Es stammt aus dem Ulmer-Verlag und umfasst 128 Seiten, die mit 175 sehr schönen und hilfreichen Bildern gefüllt sind. Ich denke jeder, der es gerne mit dem Gärtnern versuchen möchte, aber keinen Garten hat, der sollte ruhig zu dem Buch greifen. Die Möglichkeiten erscheinen schier unendlich und man bekommt sofort Lust aus seiner Stadt, seinem Balkon oder seiner direkten Umgebung “mehr” zu machen!

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11 Kommentare

  1. Ferun Namid says:

    Ich bevorzuge ja immer Ringelblumen und Kapuzinerkresse. Beides ist essbar, blüht sehr lange und wenn man sie lässt verteilen sie ihren Samen von selbst. Nur bei der Ringelblume sollte man ein wenig Kontrolle ausüben, weil sie ne Menge Samen tragen. Es gibt auch fertige Mischungen mit Wiesenblumen. Die sind auch sehr hübsch. Im eigenen Garten würde ich solche Bomben wohl eher weniger nutzen. Dort kann man auch so gezielt Samen ausstreuen.
    Gruß
    Ferun

  2. ich – ohne wirklichen balkon oder garten – pflanze mir seit jahren wiese vor’s fenster. meistens wildblume oder wildkräuter (gut für die mümmels) in balkonkästen auf meinen notaustieg. braucht wenig bis gar keine pflege (im gegenteil zu gute erde ist nachteilig) und macht ein klein bißchen “natur”, die es fast gar nicht mehr so gibt, direkt vor meinem fenster… mit ein bißchen glück, kommen die sogar im nächsten jahr wieder und je toller die “mischung” desto abwechslungsreicher durch’s jahr… und wenn ich mir meinen hof so anschaue, habe ich da unabsichtlich schon ganz schön “Guerilla Gardening” betrieben….

  3. So Nagergras habe ich auch schon mehrfach gepflanzt, letztes Jahr hat es leider während der Geburt des Minihelden kapituliert, weil es keiner gegossen hatte…najaaa….

  4. Das sieht jedenfalls nach sehr viel Spaß und sehr viel bunt aus :) Ich finde das super. Und bin schon gespannt, ob und wie es bei dir aussehen wird :)

  5. @Miss Ping: Mal sehen ob und wo ich sie zum Einsatz kommen lasse ^-^

  6. Ohja, Guerilla Gardening kenne ich gut. So erblühen Städte auf die schönste Weise!

    Herzlicher Gruß
    Sara
    http://herz-und-leben.blogspot.de/
    http://mein-waldgarten.blogspot.de/

  7. Lustig, was sich da in letzter Zeit so an “gesellschaftlichem Ungehorsam” entwickelt :D Finde ich eine tolle Idee!

  8. @Sara: Hoffen wir, dass es immer mehr wagen

    @Mina: Ich find’ es herrlich. Mehr davon bitte :)

  9. Das klingt wirklich spannend. Mal sehen ob wir dann bei unserem nächsten Besuch auch ein paar Bomben in euren Garten werfen. ^.-

  10. @Maru: Mit viel Getöse und Geschrei *hihi*

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