Es war einmal ein unscheinbares, kleines Blümchen, das fand sich eines Tages an einem Ort wieder, der ihm unbehaglich vorkam.
Man hatte sie in ein einfaches Glas mit Leitungswasser gestellt und nun zierte sie einen alten Eichentisch.
Man hatte sie entwurzelt, sie ihrer Heimat entrissen und nun stand sie hier, wußte weder ein noch aus.
Den ganzen Tag kamen und gingen Menschen an ihr vorbei und beachteten sie kaum. Sie wußten zwar, dass sie da war, doch mehr Aufmerksamkeit bekam sie nicht.
Sie wollte wieder nach Hause. Nach Hause, auf ihre kleine Wiese, wo man sie liebte und schätzte, wo sie sich wohl und sicher fühlte.
Umgeben von Dingen, die einem kein gutes Gefühl gaben, kommt einem das Leben so sinnlos vor.

Doch was kann man tun außer warten?
Warten darauf, dass es endlich endet.

©Sarah Jakobeit 2005

zurück zu Wortgewand

0 Kommentare

  1. says:

    So traurig-resignierend. *heul*

    “Umgeben von Dingen, die einem kein gutes Gefühl geben, kommt einem das Leben so sinnlos vor.” Scheint mir der zentrale Satz zu sein, um den sich alles dreht und wendet.
    Kurz und schön die Geschichte. (Obwohl die Botschaft mir zu deprimierend ist.)

  2. says:

    ersteinmal danke ich dir, dass du es gelesen hast.
    stimmt, es ist ziemlich deprimierend, aber da war ich auch ziemlich mieß drauf, als ich das schrieb. Merkt man wohl, oder?

    Ich danke Dir!!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert